Eigentlich begann die ganze Erfolgsgeschichte nicht am letzten Wochenende, sondern schon im November des letzten Jahres. Dort traten die Herren der TTG Niederkassel zur ersten Runde des Pokals für Verbandsligisten an. Zunächst wurde der TV Dellbrück in Runde 1 aus dem Rennen geworfen. Einen Monat später schlug man dann deutlich die Spvgg. Meiderich in der Zwischenrunde. Bei den Westdeutschen Pokalmeisterschaften im Januar gewann man zunächst gegen den TTC indeland Jülich, musste sich dann aber der SG Post Iserlohn geschlagen geben. Somit war das Quartett um Bernd Hersel, Christian Hansper, Christian Hinrichs und Jan-Lukas Hinrichs Westdeutscher Vizemeister. Trotz des Erfolges hatte man dennoch nicht die direkte Qualifikation zu den Deutschen Pokalmeisterschaften sicher und musste ganze 4 Monate auf den ersehnten Anruf warten, der ihnen die Teilnahme doch noch garantierte. Dann aber, nach vielen Trainingsstunden, ging es am Fronleichnamstag endlich in die 354 km entfernte Stadt Willstätt in Südbaden. Vorort fand man eine Halle nicht gekannten Ausmaßes, einen Veranstalter dem man anmerkte schon des öfteren nationale Turniere ausgetragen zu haben und viel zu schönes Wetter, welches einen eigentlich gar nicht veranlagen sollte Sport zu betreiben. Doch die Niederkassler Löwen entschieden sich dafür. Um 14:00 Uhr begannen die Spiele und es wurde ernst. Unterteilt in jeweils drei Damen – und drei Herrenkonkurrenzen gingen insgesamt 108 Mannschaften mit mehr als 300 Aktiven an den Start. Die Auslosung bei den Herren A hatte die \Jungs\“ mit dem VfR Simmern 2, dem SSV 90 Landsberg und der TTG Furtwangen-Schönenbach in eine machbare, aber nicht zu unterschätzende Gruppe zusammengeführt. Am Donnerstag wurde nur das Spiel gegen den VfR Simmern absolviert, welches relativ klar mit 4:1 für die Niederkassler entschieden wurde. So locker und erfolgreich der erste Tag auch war, umso anstrengender und nervenaufreibender wurde der zweite. Freitags musste man zunächst gegen die Kollegen vom SSV 90 Landsberg ans Werk. Die ersten 3 Einzel gingen alle verloren und man lag schnell mit 0:3 zurück. Von der Bank hörte man schon die niederschmetternde Aussage, dass das Turnier am heutigen Tage für Niederkassel wohl beendet sei. Der Gedanke war auch gar nicht unberechtigt, denn der noch ausstehende Gegner aus Furtwangen-Schönenbach hatte die Landsberger am Vortag mit 4:1 vom Tischt gepfegt und wurden somit noch stärker eingeschätzt. Jeder Punkt zählte also. Das folgende Spitzendoppel mit Jan-Lukas Hinrichs und Christian Hansper holte beeindruckend den ersten Punktgewinn für Niederkassel in diesem Spiel. Darauf folgte ein weiterer Punkt durch Bernd Hersel, der generell ein phänomenales Turnier spielte. Bei einem Zwischenstand von 2:3 machten die Landsberger den Sack dann aber zu. Christian Hansper verlor gegen den Spitzenspieler Radovan Debnar aus Sachsen-Anhalt und besiegelte die 2:4 Niederlage. Die 2 plötzlichen Punktgewinne gegen Landsberg entfachte neue Motivation auf der Niederkassler Bank. Man zeigte keine Angst vor dem so stark eingeschätzen letzten Gruppengegner aus Furtwangen-Schönenbach. Ein Blitzstart, der so wichtig für den Kopf war, gelang. Im Gegensatz zum letzten Spiel gewann man alle 3 Anfangseinzel und führte schnell mit 3:0. Im Doppel war die Konkurrenz allerdings richtig gut aufgestellt. Die Paarung Hansper/Jan-Lukas Hinrichs hielt zwar anfangs noch den stark aufspielenden Furtwangenern stand, musste sich dann aber doch geschlagen geben. Bernd Hersel zögerte anschließend nicht lange um den Schlußpunkt zu setzen. Nach etwas Rechnerei war dann klar, dass Niederkassel mit dem 4:1 Sieg als Gruppensieger ins Viertelfinale eingezogen war. Am nächsten Tag, dem dritten Turniertag, staunte man erstmal nicht schlecht, als man erfuhr, dass im Viertelfinale die SG Post Iserlohn auf die Löwen wartete. Ja, es waren die Iserlohner die Niederkassel bereits im Finale der Westdeutschen Meisterschaft mit 4:1 nach Hause geschickt hatten und auch schon im Vorfeld von allen sehr stark eingeschätzt wurden. Kein gutes Ohmen, doch die schwierige Aufgabe wurde von den Vieren mit 120% angegangen. Jenes konnte man schon im ersten Einzel beobachten, in dem Bernd Hersel auf seine Leistung der Tage zuvor nochmal etwas drauflegte. Sasa Panic wurde mit 3:1 bezwungen und man erkannte schon hier, dass diese Begegnung auf keinen Fall so klar ausgehen würde wie noch im Januar. Als nächstes musste Christian Hinrichs sein Können gegen Daniel Becker beweisen. Es war wieder einmal ein Nerven- und gleichzeitig wohl auch das Schlüsselspiel der Partie. Nach einem langen 5-Satz Kampf glich Iserlohn dank Daniel Becker zum 1:1 Zwischenstand aus. Es schien noch nichts verloren da stand es schon 1:3 aus Niederkassler Sicht. Jan-Lukas Hinrichs verlor sein Einzel, genau wie das Doppel Hersel/Christian Hinrichs innerhalb kurzer Zeit. Die Iserlohner spielten plötzlich ungemein gut auf und liesen den Löwen so gut wie keine Chance einmal selber anzugreifen. Doch auch bei diesem Rückstand hingen die Köpfe im Niederkassler Lager noch lange nicht. Hersel gab in seinem zweiten Einzel nochmal alles und gewann. Auch Jan-Lukas Hinrichs steigerte sich nochmal enorm uns siegte sensationell. Zwischenstand 3:3. Der Druck für Christian Hinrichs auf Niederkassler Seite und für André Hegendorf auf Iserlohner Seite war unglaublich groß, denn das letzte Einzel musste nun die Entscheidung um den Halbfinalisten bringen. \“Hini\“ begann gut. Die ersten zwei Sätze gewann er und Niederkassel stand schon mit einem Fuß in der nächsten Runde. Doch dann lies André Hegendorf sein talentiertes Händchen schwingen und gewann die nächsten 2 Sätze. Im aller letzten Satz sollte nun wirklich die Entscheidung fallen. Hegendorf hatte leider die besseren Nerven und brachte den Sieg für Iserlohn unter Dach und Fach. Mit 3:4 Spielen und 13:13 Sätzen war Niederkassel, unglaublich aber wahr, im Viertelfinale der deutschen Pokalmeisterschaften ausgeschieden. Man kann wirklich sagen, dass es nur noch das Glück war das am Ende gefehlt hat, denn alle 4 haben wirklich alles gegeben. Trotz der bitteren Niederlage kann man ein positives Fazit ziehen. Das gesetzte Ziel die Gruppenphase zu überstehen wurde geschafft, man zeigte hervorragenden Sport, machte sich einen Namen auf nationaler Ebene und hatte einfach ein sehr lustiges und gelungenes Wochenende, welches eine tolle Saison abrundet.“
- 17.05.2008
- Spielbericht